Zapfanlage


Wir zapfen im Schützenhaus Löhlbach mit folgenden Drücken:

- Licher Pils: 1,09 Bar

- Benediktiner Weisbier: 1,66 Bar

- Bosch Braunbier: 1,16

Diese Drücke müssen an den Druckminderern am jeweiligen Fass anliegen. Der zentrale Druckminderer an der CO² Flasche muss über dem höchstnotwenigen Einzeldruck eingestellt werden. Bei 1,66 Bar als höchstem Einzeldruck sind an der CO² Flasche also 2,0 Bar ein guter Wert.

Die Biertemperatur soll auf 5 C° sowohl in der Kühlschrank-Vorkühlung als auch in der Thekenkühlung eingestellt werden. Beide Kühlungen sollten die geleiche Temperatur haben.

Bis das Bier im Glas ist, liegt die Trinktemperatur dann bei ca. 6 C°.

Wenn mit Durchlaufkühler im Freien gezapft wird, bestimmt die Fasstemperatur den Sättigungsdruck. Als generelle Regel für die Zapfanlage im Schützenhaus Löhbach muss zum Sättigungsdruck ca. 0,2 Bar hinzugerechnet werden, um den korrekten Zapfdruck zu erhalten.

Zapfdruckrechner

Der richtige Zapfdruck lässt sich berechnen: Zapfdruck = Sättigunsdruck+Verlust Reibung+Verlust Höhenunterschied.

Sättigungsdruck: Ergibt sich aus dem normalen CO² Gehaltes der Biermarke und der Fasstemperatur. Abzulesen in der Sättigunsdrucktabelle.

Höhenunterschied: Gemessen zwischen Fassboden und Zapfhahn

Reibungsverlust:

- 0,1 Bar / 2 Meter Leitungslänge bei 7mm Leitungsquerschnitt

- 0,1 Bar / 6 Meter Leitungslänge bei 10mm Leitungsquerschnitt


Einfach die Werte in der Tabelle anpassen

Probleme Zapfdruck

Es kommt leider immer mal vor, dass der Druck der Zapfanlage zu hoch eingestellt wurde. Z.B. wenn der Kompensator im Zapfhahn weit zugedreht ist und man sich zur Lösung hilft, indem der Fassdruck erhöht wird. Das führt aber nur dazu, dass das Bier aufkarbonisiert und beim Zapfen stark schäumt.

Kurzfristige Lösung: Auch wenn es paradox klingt, der Druck muss noch weiter erhöht werden. Das Fass ist aufkarbonisiert und der Überschuss an CO² im Bier wird am Ausgasen (Schaum) gehindert, indem der Fassdruck dieses Fasses noch weiter angehoben wird. Beim nächsten Fass unbedingt den Druk wieder auf den korrekten Wert reduzieren.

Mittelfristige Lösung: CO² Hahn am Zapfkopf schließen und ohne Druck zapfen sodass die Kohlensäure aus dem Bier austreten kann, bis der normale Zapfdruck wieder auf dem Fass ist. Das Bier wird stark schäumen, daher ist die Lösung nur bei sehr ruhigem Betrieb geeignet. Das Manometer beobachten und bei Erreichen des korrekten niedrigeren Druck den Druckregler anpassen und CO² wieder aufdrehen.

Sättigungstabelle CO² Gehalte unserer Biersorten

Biersorte

Schützenhaus

CO² Gehalt

in g/l

Zapfdruck

bei 5 C°

Licher Pils 5,0 1,09
Bitburher Pils 4,8 1,01
Licher Weizen 6,0 1,66
Benediktiner Weißbier

6,0

1,66

Köstritzer Kellerbier 5,2 1,16
Köstritzer Schwarzbier 5,2 1,16
Bosch Braunbier 5,2 1,16

Einstellung der Schankanlage

Richtig zapfen

So wird richtig gezapft:
Die Vorbereitung:
sauberes kühles Glas verwenden. Um kompakten, festen und stabilen (sahnigen) Schaum hinzubekommen, muss das Glas sauber und kalt sein. Ist es warm, verliert das Bier an Kohlensäure. Die Folge: Es wird schnell schal und der Schaum fällt in sich zusammen. Ein warmes Glas sollte daher in kaltes Wasser eingetaucht werden, um es abzukühlen.

1. Schritt – Bier anzapfen
Das Glas schräg unter den Zapfhahn halten, damit das Bier an der Wand des Glases entlanglaufen kann, denn so verliert es so wenig Kohlensäure wie möglich. Dabei sollte der Hahn dringend ganz geöffnet werden, ansonsten wird das Bier „gequetscht“, was einen Qualitätsverlust zur Folge haben kann. Das Glas sollte 3/4 voll gezapft werden. Glas abstellen und stehen lassen.

 

2. Schritt – Bier nachzapfen
Nach ungefähr einer Minute kann bereits nachgezapft werden, denn diese reicht aus, damit der Schaum Stabilität aufgebaut hat. Der Hahn darf dabei nicht (niemals!) in das Bier eingetaucht werden, ansonsten wird Luft in das Bier gedrückt– was ein Verdrängen der Kohlensäure zur Folge hat. Das Bier wieder ruhen lassen.

3. Schritt – Krone aufsetzen
Nach einer weiteren Minute kann dem Bier mit einem Schuss die Krone aufgesetzt werden.

 

Was gar nicht geht:

Wer gerne Bier trinkt, merkt sofort, wenn etwas mit seinem Bier nicht stimmt. Was wir daher tunlichst vermeiden sollten:

  • Vorzapfen: Auf gar keinen Fall auf Vorrat vorzapfen. N-i-e-m-a-l-s! Ein Bier muss frisch sein.
    (Natürlich können wir bei großer Nachfrag erst die Gläser anzapfen, dann beim ersten mit dem nachzapfen anfangen und zum Schluss allen die Schaumkrone aufsetzen. Das machen dir Profis auch so - und es dauert dann auch nicht länger als drei Minuten)

  • Zwei halbvolle Gläser zusammenschütten: Pfui. Allein der Gedanke… 

  • Mit Tropfbier auffüllen: Tropfbier? Ausguss!

  • Bier überlaufen lassen. Keine Hektik, es geht ohne überlaufen.
  • Das Glas abwischen. Wer nicht kleckert, braucht nicht wischen. Das Glas wird weder angefasst noch mit einem Lappen abgewischt oder in das Spülbecken eingetaucht.

In der Ruhe liegt die Kraft beim Bierzapfen im Schützenhaus Löhlbach.

 

Reihenzapfanlage

Beim Schützenfest kommt eine Reihenzapfanlage zum Einsatz. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass das letzte Fass vor der Zapfanlage niemals leer wird. Beim Wechseln der beiden leeren Fässer nur den CO² Hahn an den Zapfköpfen schließen und die Fässer tauschen. Im Biercontainer sind ca. 8C° und die Leitungslänge der Reihenzapfanlage ist 15 m. Daher liegt der Zapfdruck bei ca. 2,0 Bar.